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Jahresrückblick – so war mein Lesejahr 2017

Im Januar 2017 habe ich meinen Blog von tumblr auf diese selbstgehostete Domain umgezogen. Ein ganzes Jahr nun mit vielen Büchern, Diskussionen und Rezensionen. Zeit also, einen Jahresrückblick über mein Lesejahr 2017 zu schreiben. Was ist mir besonders im Gedächtnis geblieben und warum?

Jahresrückblick 2017

Meine größte Überraschung

Kira Gembri mit „Nur einen Klick entfernt“

Jahresrückblick: Kira Gembri: "Nur einen Klick entfernt"
Cover Kira Gembri: “Nur einen Klick entfernt” © 2016 Kira Gembri

Als ich den Titel „Nur einen Klick entfernt“ von Kira Gembri angefangen habe, bin ich da ziemlich ohne Erwartungen rangegangen. Das Buch im Stil eines E-Mail-Chats hat mich aber sofort gepackt und richtig, richtig überrascht. Nicht nur der hervorragende Sprachstil, sondern auch die großartigen Dialoge, sarkastisch, witzig, spritzig, aber auch nachdenklich und ergreifend. Eine tolle Geschichte über Luna und Tom, die ich nur wärmstens empfehlen kann und die mich einfach richtig überrascht hat. Damit hat sich Kira Gembri auch zu einer meiner Lieblingsautorinnen gemausert und ich beginne nun alle ihre Titel peu à peu aufzuholen.


Meine Neuentdeckung 2017

Laura Newman mit „ADIP 1&2“ und „This New World“

Jahresrückblick: Laura Newman - "This New World" - Copyright © 2017 Laura Newman
Cover Laura Newman – “This New World” – Copyright © 2017 Laura Newman

Auf eine Empfehlung von Marah Woolf hin habe ich mir den Titel „This New World“ von Laura Newman auf meinen kindle geladen. Bis dahin kannte ich noch kein einziges Werk dieser Autorin und bin auch ganz unvoreingenommen an das Buch rangegangen. Zombie-Dystopien stehen zwar nicht so ganz auf meiner Favorites-Liste, aber Laura Newman hat es geschafft mit ihrem unheimlich treffenden, pointierten und spritzigen Sprachstil mir dieses Genre schmackhaft zu machen. Jetzt zum Jahresende habe ich dann auch die ADIP-Dilogie „Another Day in Paradies“ und „Anyone Dies in Paradies“ (Rezensionen stehen noch aus) gelesen und bin nicht enttäuscht worden. Außerdem bin ich von Lauras grafischen Arbeiten sehr begeistert und man sieht ihre Liebe zum Detail auch in den Ausarbeitungen ihrer Bücher und Cover. Für mich ist Laura Newman die Neuentdeckung in diesem Jahr und freue mich schon auf die weiteren Titel von ihr, die sich nun ganz oben auf meinem SuB gemogelt haben.


Mein rätselhaftester Titel

„Mondprinzessin” von Ava Reed

Jahresrückblick: Ava Reed - "Mondprinzessin" - © 2016 Drachenmond Verlag
Cover: Ava Reed – “Mondprinzessin” – © 2016 Drachenmond Verlag

Es ist und bleibt mir immer noch ein Rätsel, wie ein Titel unglaublich viele gute Rezensionssterne bei Amazon & Co erhalten kann, die durchgängige Meinung der meisten Bloggerkolegg*Innen aber über dieses Buch doch eher durschschnittlich bis mau ausfällt. Wie kommt das zustande? So gut wie alle Rezensionen, die ich über dieses Buch gelesen habe, decken sich so ziemlich mit meiner Meinung darüber: oberflächlich, unglaubwürdig und viel viel Potenzial verschenkt. Aber wo verdammt nochmal kommen die vielen guten Sterne her? Wie gesagt, es wird mir immer ein Rätsel bleiben. Aber solange man sich nicht nur auf die Anzahl der 5-Sterne-Rezensionen verlässt, sondern auch immer mit Verstand sich die ausführlichen Rezensionen zu Hilfe nimmt, wird man wohl schnell merken, ob einem dieser Titel gefällt, oder nicht. Ist halt wie immer auch nur eine Geschmackssache. Jaaaa und ich weiß, dass wahrscheinlich alleine diese paar Zeilen wieder einen Aufschrei durch die facebook-Blogger-Gemeinde hervorrufen wird. Trotzdem, ich bleibe bei meiner Meinung, dass dies für mich das rätselhafteste Buch sein wird.


Für mich die größte Enttäuschung

„Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde

Jahresrückblick: Maja Lunde: "Die Geschichte der Bienen" © btb Verlag (Random House Verlagsgruppe)
Cover Maja Lunde: “Die Geschichte der Bienen” © btb Verlag (Random House Verlagsgruppe)

Das Thema Bienen und Insektensterben interessiert mich schon seit längerem. ich liebe die Natur und ich habe auch im Garten eine ausgebuchte Solitärbienen-Kolonie. Jeden sonnigen Tag erfreue ich mich an den so unterschiedlichen kleinen und großen Bienenarten, die rege das Bienenhotel besuchen und fleißig ihren Nachwuchs in die Brutröhrchen produzieren. Deswegen war dieses Buch für mich etwas besonderes. Aber es hat seine Versprechungen nicht gehalten und ich wurde doch ganz schön enttäuscht. Drei parallel laufende Geschichten in unterschiedlichen Zeitepochen, keine wirklich ausgereift und tiefgreifend, und die wahre Geschichte der Bienen wird in 2 1/2 runtergespult. Es hat einfach meine Erwartungen nicht erfüllt und mich doch ziemlich enttäuscht zurückgelassen.


Die meisten Fragezeichen

„Forever 21“ von Lilly Crow

Jahresrückblick: Lilly Crow: "Forever 21" © beBEYOND by Bastei Entertainment 2017
Crow, Lilly : “Forever 21” © beBEYOND by Bastei Entertainment 2017

Was war das denn? Wie kann nur ein Typ eine Spy-App auf das Handy seiner Angebeteten installieren, obwohl er sie gar nicht kennt? Und die Zeitsprünge in verschiedene Epochen und verschiedenen Ländern hätte wahnsinnig viel Potenzial gehabt. Aber sie verkümmern zu einem Nebenschauplatz und die „Rätsel“ oder „Aufgaben“ werden ganz schnell nebenbei abgehandelt. Man hat überhaupt keine Möglichkeit sich in die Protas einzufühlen. Das ganze Buch wirkt nur gehetzt und substanzlos. Hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen, hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen. Die letzten Seiten habe ich auch nur noch überflogen bis das Buch einfach mitten in der Handlung zu Ende gegangen ist. Ich muss immer noch den Kopf über diesen Titel schütteln…


Das am meisten berührende Buch

„Splitterleben“ von Jenna Strack

Jahresrückblick: "Splitterleben" von Jenna Strack, Copyright: © 2017 Jenna Strack
Cover “Splitterleben” von Jenna Strack, Copyright: © 2017 Jenna Strack

Jenna Strack hat mit diesem leisen aber sehr berührenden Buch ein besonderes kleines Werk geschaffen. Es gibt zwar ein paar kleinere Schwächen, die aber dieser sehr einfühlsamen Geschichte um die todkranke Mia nicht im Wege stehen. Hier wird ein ganz schwieriges und wichtiges Thema behandelt, welches Jenna Strack auf eine sehr feinfühlige und sanfte Art in einem Roman gepackt hat. Dabei bleibt Jenna mit ihrem sehr bildhaften und metaphernreichen Sprache treu, und flechtet viele kleine und große Weisheiten ein, ohne mit erhobenen Zeigefinger belehrend zu wirken. Es hat mich zum Schluß hin noch mal richtig ergriffen.


Mein erster Rant

“True North – Wo auch immer du bist“ von Sarina Bowen

Jahresrückblick: Sarina Bowen - "True North - Wo auch immer du bist" - © 2017 LYX by Bastei Lübbe
Cover: Sarina Bowen – “True North – Wo auch immer du bist” – © 2017 LYX by Bastei Lübbe

Egal, ob mir der Rant gelungen ist oder nicht, es ist trotzdem mein erster Verriss über einen Titel überhaupt. Aber dieses Buch ist dafür prädestiniert, denn ich konnte es einfach nicht ernst nehmen. Bauer sucht Frau im nicht jugendfreien Setting von “Die Waltons”. Es ist voller kitschiger Klischees verpackt in einen semi-pornografischen Text, um auch noch die letzte biedere Hausfrau hinterm Ofen hervorzulocken. Die „dramatische“ Wendung war von Anfang an vorhersehbar, die Protagonisten konnten bei mir auch keine Sympathipunkte gewinnen. Die letzten Seiten hatte ich nur noch quer gelesen, die nur noch vor lauter Kitsch trieften. “Gute Nacht, John-Boy!“


Mein größter Fehlgriff

„Man lern nie aus, Frau Freitag“ von Frau Freitag

Jahresrückblick: Frau Freitag "Man lernt nie aus, Frau Freitag!" © 2017 Ullstein Buchverlage GmbH
Freitag, Frau – “Man lernt nie aus, Frau Freitag!” © 2017 Ullstein Buchverlage GmbH

Ehrlich gesagt hatte ich mich vorher nicht gut genug über Frau Freitag informiert, und so war es wohl auch keine große Überraschung, dass mir dieses Titel nicht wirklich gefallen hat. Es hat ja ganz gut und lustig angefangen, aber von Seite zu Seite blieb es einfach nur plump und heischte nur nach Schenkelklopfern, die ich mir einfach nur noch auf den Keks gingen. Da war der Spaß am Buch schnell verpufft. Aber gut, es kann einem ja auch nicht immer alles gefallen und Geschmäcker sind verscheiden. Es mag einigen dieser Titel sehr gefallen, meines war es nicht. Und ich weiß, dass ich von Frau Freitag kein weiteres Buch mehr lesen werde. Ein Versuch war es aber wert.


Das Buch mit dem größten Lesespaß

„Für Dich soll’s tausend Tode regnen“ von Anna Pfeffer

Jahresrückblick: Anna Pfeffer: "Für Dich soll's tausend Tode regnen" © 2016 cbj, Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH
Pfeffer, Anna : “Für Dich soll’s tausend Tode regnen” © 2016 cbj, Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH

Unangefochten bleiben für mich das Duo Ulli und Carmen alias Anna Pfeffer, alias Rose Snow die Autorinnen, die den sarkastischsten und spritzigsten Humor haben. Am besten bewiesen haben sie dies mit dem triefend sarkastischen Titel „Für dich soll’s tausend Tode regnen“. Wer auf schwarzen Humor steht, ein gutes Jugendbuch, dass witzig, zynisch und sarkastisch ist, aber auch überraschend feinfühlig, der wird mit diesem Titel auf seine volle Kosten kommen. Ich habe schallend gelacht! So oft und teilweise so viel, dass es mir schon Tränen in die Augen trieb! Hier merkt man, dass Ulli und Carmen in fruchtbarer und produktive Zusammenarbeit ungemein Spaß an ihrer Texten haben. Mit 4,9 Sternen war dieses Buch auch das in diesem Jahr höchstbewertete Buch bei mir, und ich muss sagen, auch voll verdient.


Mein absolutes Highlight

„FederLeicht 5 – Wie Nebel im Wind“ von Marah Woolf

Jahresrückblick: Marah Woolf: "Federleicht 5 - WieNebel im Wind" Copyright: © 2017 Marah Woolf (Independently published)
Cover Marah Woolf: “Federleicht 5 – WieNebel im Wind” Copyright: © 2017 Marah Woolf (Independently published)

Tja, jetzt komme ich etwas in Bredouille. GötterFunke 1 von Marah Woolf hatte mich Anfang des Jahres total umgehauen. Marah Woolf zählt aber schon seit einiger Zeit zu meiner Lieblingsautorin, vor allem durch FederLeicht. Und Band 5 der Saga um Cassian und Eliza hat dann doch noch mal alles getoppt. Ich liebe diese Serie, und ich liebe diesen zwar doch teilweise überzeichneten bockigen Elfen Cassian. Aber gerade dieses extreme Gefühlspingpong liebe ich an Marah und an FederLeicht. Auch wenn es in GötterFunke ähnlich ist, kann Cassian einfach keiner den Rang ablaufen. Und gerade Band 5 ist für mich von allen bisher veröffentlichten 6 Bänden (das Finalband 7 erscheint April 2018) das spannendste, aufregendste, gruseligste und emotionalste Buch. Deswegen ist “FederLeicht 5 – Wie Nebel im Wind” für mich das Highlight in 2017 gewesen. Stark verfolgt von “GötterFunke – Liebe mich nicht (Band 1)” und „GötterFunke – Hasse mich nicht (Band 2)“.


Was war sonst noch los in diesem Jahr?

Ich habe dieses Jahr viele Bücher gelesen. Da waren auch noch viele andere gute Titel dabei, auch wenn ich sie in meiner Liste oben nicht aufgeführt habe. Auch einige Fehlgriffe oder mittelmäßige Bücher waren dabei. Aber so ist es nun mal dass man nicht immer das richtige treffen kann. Es ist auch immer von der Stimmung und dem eigenen Wohlbefinden abhängig, was man lesen möchte und was gerade den Geschmack trifft. Deswegen war jeder Titel, auch wenn er mir nicht gefallen hat, ich ihn vielleicht sogar abgebrochen habe, wichtig für mein Lesejahr. Wichtig um auch andere Autoren kennen zu lernen, seinen Lesegeschmack zu verfeinern und andere Genres auszuprobieren.

Dankeschön

Ich danke allen Autoren, Verlagen und Plattformen, die dieses Jahr das Vertrauen in meine objektive Meinung hatten und mir Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt haben. Ich danke den Mädels aus den Leserunden von Marah Woolf für diese unglaublich intensiven Runden mit vielen schönen Diskussionen. Ich danke allen Autoren, die mir Testbücher zur Verfügung gestellt haben und meine Meinung zum Buch wichtig war.

Veröffentlicht von

Nana Shar

Mit etwas über 40 Jahren auf dieser Welt lebe ich mit meiner Familie und einem Hund in Bayern. Am liebsten lese ich im Moment Romantasy, Jugendbücher, Fantasy, Young Adult und New Adult. Mir gefällt vor allem die Mischung aus Spannung und Romantik. » Alle Beiträge von Nana Shar

4 Gedanken zu „Jahresrückblick – so war mein Lesejahr 2017“

  1. Mondprinzessin steht schon so lang auf meiner Wunschliste, das muss ich 2018 auch unbedingt lesen :). Von “Wir fliegen, wenn wir fallen” war ich bereits so begeistert, da müssen die anderen Bücher von Ava auch exzellent sein :).

    1. Mit Mondprinzessin hatte ich leider so ein paar Probleme. Aber mach Dir da lieber ein eigenes Bild, Geschmäcker sind ja Gott sei Dank verschieden. Aber „Wir fliegen wenn wir fallen“ steht auch auf meiner Wunschliste, darüber habe ich schon sehr viel Gutes gehört!

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