Buchrezension Bild: vecteezy by MoonStarer, Font: ShellaheraScriptDemo.otf by Ryan Prasetya (DaFont)

Rezension: Elyanor – Zwischen Licht und Finsternis (Band 1)

Trotz vielen Klischees durch starke Wendungen am Schluss sehr packend

Alexandra Stückler-Wede - "Elyanor 1 - Zwischen Licht und Dunkel" © 2019 loomlight (Planet! by Thienemann Esslinger Verlag GmbH)
Alexandra Stückler-Wede – “Elyanor 1 – Zwischen Licht und Dunkel” © 2019 loomlight (Planet! by Thienemann Esslinger Verlag GmbH)

Dieses Buch habe ich beim Bloggertreffen des Thienemann-Esslinger Verlages auf der FBM 2019 gewonnen. Bisher war mir die Autorin noch nicht bekannt, aber das sollte sich mit diesem Buch ändern. Vielen Dank an dieser Stelle noch mal an das Team des Verlages für die Einladung, und dass ich das Buch dann tatsächlich gewonnen habe!

Coverbild

Mal wieder ein Cover von meiner Lieblings-Designerin Carolin Liepins. Insgesamt ist das Cover sehr düster und dunkel. Auch wenn ich Gesichter auf Covern nicht so mag, hier passt es erstaunlicherweise ganz gut. Zu sehen ist die Protagonisten mit ihren blonden Haaren in einer halb gedrehten Pose von in der Seite schräg unten. Das Gesicht ist auch gar nicht so präsent. Der Schriftzug „Elyanor“ ist in einer der Cinzel sehr ähnlichen verspielten Serife gesetzt. Die Bildkomposition gefällt mir insgesamt sehr gut.

Handlung

Elyanor, die Tochter des Teufel, darf in die Welt der sterblichen Menschen, bevor sie die Prüfung ablegt und in den Dienst ihres Vaters gestellt wird. Gemeinsam mit Roy, einen der engsten Vertrauten des Teufels, lebt sie in London in einem noblen Penthouse und besucht dort die Highschool. Aber dort trifft sie auf den distanzierten Zayden, der sie von Anfang an irgendwie magisch anzieht, ihr aber nach dem Leben trachtet. Schnell wird klar, das nicht nur mit Zayden was nicht stimmt und genauso wenig menschlich ist wie Lya. Anstatt Fragen auf ihre Antworten zu erhalten, wird es um Zayden, seine Familie aber auch um ihre Existenz immer mysteriöser.

Buchlayout / Haptik

Die beachtlichen 503 Seiten werden in 3 Teile und insgesamt 31 Kapitel eingeteilt, die von angenehmere Leselänge sind. Die Gestaltung der Kapitel beschränkt sich lediglich auf die Kapitelnummer, ebenso bei den Teilen. Das finde ich sehr schade. Auch sonst bleibt das Buch eher schlicht.

Idee / Plot

Die Grenze zwischen Gut & Böse verwischt immer mehr und man kann nicht mehr zwischen Schwarz oder Weiß trennen. Gutes kann sich zum Bösen kehren, genauso wie Böses auch immer das Gute braucht oder auch selber gut werden kann. Ein spannendes und eigentlich hochphilosophisches Thema über die Definition was “gut” und “böse” ist, welches die Autorin hier in eine auch romantische Geschichte verpackt hat.

Emotionen / Protagonisten

Diesmal ist die Protagonistin nicht das schüchterne Mädchen, dessen Gaben oder Magie erst entdeckt oder geschult werden müssen. Sie ist von Anfang an extrem selbstbewusst, schlagfertig und auch ein bisschen überheblich. Aber hey, sie ist ja auch die Tochter des Teufels und nach ihrem Vater die Stärkste und extrem mächtig. Elyanor weiß sehr genau, was sie möchte und holt sich das auch. Und dann taucht plötzlich ein unbekannter und mysteriöser Typ auf, der nicht nur genauso mächtig sondern vor allem von einem Geheimnis weiß, welches Lya auf die Spur kommen möchte.

Die Autorin zeichnet die Protagonistin anfangs bewusst extrem überheblich, um ihr auch den nötigen Spielraum für ihre Reflektion und Entwicklung zu geben. Mir gefällt es, dass die Autorin hier eine sehr selbstbewusste Hauptfigur ins Spiel bringt.

Roy ist sowas wie der “toy boy” für Lya, ihr Liebhaber, bei dem sie sich die körperliche Zuneigung holt, die sie je nach Lust und Laune braucht. Ich mag Roy, der eigentlich einer der engsten Vertrauten des Teufels ist, aber trotzdem Elyanor sehr treu ergeben ist und doch sehr viele Gefühle für sie entwickelt hat, die er ihr gegenüber natürlich nicht offenbaren kann.

Dagegen ist Zayden, genauso wie Elyanor, anfangs sehr arrogant und selbstsicher, aber vor allem auch sehr geheimnisvoll. Genauso wie Lya, will man als Leser diesem Geheimnis auf die Spur kommen und merkt, dass da noch viel mehr im Busch sein muss, als nur der pure Hass und Elyanor am liebsten Tod zu sehen. Und dieses Geheimnisvolle ist natürlich sehr anziehend.

Handlungsaufbau / Spannungsbogen

Die gesamte Geschichte ist in 3 Teile geteilt. Im ersten Teil erleben wir Lya in ihrem leider sehr klischeebehafteten, langatmigen Highschool-Alltag. Für mich hätte es diesen Teil überhaupt nicht gebraucht. Mir ist bewusst, dass die Autorin diesen Abschnitt braucht, um in diverse Hintergründe einzuweisen und den weiteren Handlungsstrang sinnvoll weiter treiben zu können. Meiner Meinung nach hätte man aber vieles vielleicht auch in Rückblenden einbauen können und hätte die ganze erste Hälfte des Buches spannender gemacht. Leider war es für mich teilweise sehr langatmig.
Im zweiten Teil bessert es sich allmählich, obwohl immer noch sehr viele Klischees und einigen Längen vorkommen. Im dritten Teil aber geht es voll ab und es wird noch mal richtig spannend. Die ganze Handlung rundet dann ein wirklich episches Finale ab, dass auch noch einige dramatische Wendungen mit sich bringt.

Szenerie / Setting

Die Geschichte hätte wahrscheinlich überall spielen können, obwohl London mit seinen mystischen Geheimnbünden und den überteuerten Upper-class Highschools dann doch ziemlich gut passt. Das Highschool-Setting bleibt über das gesamte Buch sehr präsent, was mich doch leider etwas gestört hat – einfach weil ich es schon zu oft gelesen habe. Und auch andere typische Romantasy-Klischees werden bedient und zu oft wiederholt, wie zum Beispiel, was die Personen an Klamotten tragen.

Sprache / Schreibstil

Sprachlich gefällt mir Alexandra Stückler-Wede sehr gut. Sie ist sehr flott und flüssig. Leider habe ich doch zu viele Wiederholungen gelesen, wie zum Beispiel das blonde Haar von Lya und die mehrmalige Beschreibung, wie sie ihre Haare zusammenbindet oder wieder löst. Die Geschichte erzählt die Autorin in der Ich-Perspektive aus Elyanors Sicht im Präteritum.

Meine Bewertungen
  • Cover
  • Buchlayout (eBook)
  • Idee / Plot
  • Handlungsaufbau / Spannungsbogen
  • Szenerie / Setting
  • Emotionen / Protagonisten
  • Sprache / Schreibstil
3.4

Kurzfassung

Obwohl es mir anfangs viel zu klischeebehaftet und langatmig ist, hat es mich ab der Hälfte, vor allem durch die starken Wendungen der Protagonisten und der Story, sehr gepackt und mitgerissen. Ich bin definitiv gespannt auf den zweiten Band.




Veröffentlicht von

Nana Shar

Mit etwas über 40 Jahren auf dieser Welt lebe ich mit meiner Familie und einem Hund in Bayern. Am liebsten lese ich im Moment Romantasy, Jugendbücher, Fantasy, Young Adult und New Adult. Mir gefällt vor allem die Mischung aus Spannung und Romantik. » Alle Beiträge von Nana Shar

2 Gedanken zu „Rezension: Elyanor – Zwischen Licht und Finsternis (Band 1)“

  1. Hallo! Super toller Aufbau deiner Rezension mag ich sehr! Das Buch bzw. Der Plot hört sich richtig spannend an! Auch wenn Klischees drin vorkommen, finde ich es toll, dass die Protagonisten mal nicht das schwache Mädchen darstellt!

    1. Hey Du!
      Vielen lieben Dank für das Lob. Das ist wirklich lieb von Dir. Ja, der Aufbau hilft mir, irgendwie alle Aspekte des Buches zu beleuchten und meine Meinung darüber zu schreiben.
      Wie Du sagst, auch wenn Klischees darin vorkommen, die auch manchmal ein bisschen nerven, hat die Geschichte am Schluß noch mal echt die Kurve bekriegt und mich gepackt.
      Liebe Grüße und schönes Wochenende meine Liebe!
      Nana Shar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert