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Rezension: Unsterblich – Das Geheimnis der Sandkristalle

Interessante Idee und durchaus spannend aber zu wenig Dramaturgie.

Cover Vanessa Mansini: "Unsterblich - Das Geheimnis der Sandkristalle, © 2018 Catrin Sommer, Bonn
Cover Vanessa Mansini: “Unsterblich – Das Geheimnis der Sandkristalle, © 2018 Catrin Sommer, Bonn

Durch eine Empfehlung einer Autorin auf Facebook landete dieses Buch von Vanessa Mansini (alias Michael Meisheit) kurzerhand auf meiner Urlaubsleseliste, und es hat sich gelohnt. Bisher kannte ich noch keinen Titel von diesem Autor, aber auf der Recherche musst eich mit Erstaunen feststellen, dass Michael Meisheit 20 Jahre für die Fernsehserie „Lindenstraße“ Drehbücher geschrieben hat und dieser Titel nicht seine erste Veröffentlichung war. Das hat mich natürlich um so neugieriger gemacht.

Coverbild

Die illustrative Darstellung einer Sanduhr dominiert das in eintönig dunkle Cover. Die grafisch verspielte serifenbetonte Font des Titel harmonisiert gut in das Arrangement der Komponenten. Der Lila Farbton nimmt Bezug auf einen Element im Buch und lässt auf schon das Genre Fantasy erkennen. Im Grunde ist es schlicht aber eindrücklich und hat Wiedererkennungswert. Die grafische Arbeit und der Schriftsatz sind professionell umgesetzt.

Handlung

Ava und ihre Freundinnen verbringen einen ausgelassenen Abend in einer Bar. Doch am nächsten Tag sind sie Tod, nur die junge Studentin nicht. Ob das mit dem merkwürdigen Typen zusammen hing, der sie berührt hatte und in ihr ein komisches Gefühl ausgelöst hat? Und dann warnt sie auch noch der sympathische Sanitäter davor einzuschlafen, denn dann wird auch Ava sterben. Aber Ava darf nicht einschlafen und sucht verzweifelt mit Kilian einen Weg, sich von dem Fluch zu befreien. Und plötzlich beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und die bleiernde Müdigkeit.

Buchlayout / eBook

43 Kapitel teilen die knappen 300 Seiten in angenehme Längen ein. Jedes Kapitel ziert eine Stunden. und Minutenzahl, die von Kapitel nach Kapitel sich erhöht. Ich habe erst später verstanden, dass es sich dabei um die Zeit handelt, die Ava wach ist. Dazwischen gibt es Kapitel, die im 19. Jahrhundert handeln. Ansonsten ist die Gestaltung schlicht aber klassisch.

Idee / Plot

Die Zeit rennt Ava davon, und das menschliche Bedürfnis auf erholsamen Schlaf wird sie Töten. Die Ursache für diesen Umstand, liegen in der Vergangenheit. Ivor findet mit seinem Vater 1815 in einer Höhle einen seltsamen Sandkristall, von dem aus eine merkwürdige Kraft ausgeht. Vater und Sohn verbindet eine traurige Vergangenheit. Ivor hat seine ganze Familie verloren und Liam ist als letzter Sohn übrig geblieben. Ivor kämpft um das Überleben seines Sohnes, der als Sandman mit einer Staublunge nahe am Tod lebt. Diese übermäßige Vaterliebe wird zur Obsession. Die Verknüpfung der Vergangenheit mit dem krankhaften Verhältnis von Liam und Ivor und Avas der Wettlauf gegen den Schlaf machen dieses Buch außerordentlich interessant.

Emotionen / Protagonisten

Mit Ava bin ich nicht ganz so zurecht gekommen. Sie ist im Grunde sympathisch und tough und sieht sich jede Minute ihrem Tod gegenüber. Das ist kein schöner Gedanke. Aber sie trifft doch immer wieder Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann und ich doch auch manchmal heftig den Kopf schütteln musste.

Die Gefühle zwischen Ava und Kilian bleibt mir dabei leider auch zu flach und plump, auch ein wenig zu kitschig. Die Entwicklung der Beziehung kann ich deswegen auch nicht so richtig nachvollziehen. Interessanter ist dabei diese manische Vater-Sohn Beziehung.

Handlungsaufbau / Spannungsbogen

Anfänglich ist die Handlung nicht ganz klar, da der Zusammenhang zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart erst im Laufe des Buches verständlich wird. Der Spannungsbogen wird gleich früh angehoben – ist schon fast dystopisch – und stetig aufgebaut; erfährt auch ein paar Höhepunkte aber bleibt trotzdem unspektakulär. Das Ende ist überraschend aber ohne fulminanten Showdown, den ich mir hier gewünscht hätte. Dabei ist es durchaus spannend und eine schöne Geschichte.

Szenerie / Setting

Wir sind zum Einen im heutigen London und zum Anderen in den Schottischen Highlands des 19. Jahrhundert. Die mystische Umgebung Schottlands passt perfekt zu der fantastischen Idee mit dem rätselhaften Sandkristall und die Entwicklung der Unsterblichen. Passend dazu auch die Anspielungen im Buch zum Film „Highlander (Es kann nur einen geben)“.

Sprache / Schreibstil

Sprachlich wirken die kurzen Sätze am Anfang etwas hakelig und die Satzkonstellationen komisch. Der Autor scheut sich auch nicht davor nicht so geläufige Begriffe zu verwenden, die aber trotzdem sehr gut passen. Im Verlauf wird die Sprache dann ausgefeilter und reifer. Ungewöhnlich ist auch in diesem Genre die Wahl der Multiperspektive zwischen Ava und Ivor. Trotzdem fällt er in wenigen Szenen auch in den auktorialen Erzähler.

Meine Bewertungen
  • Coverbild
  • Buchlayout (eBook)
  • Idee / Plot
  • Handlungsaufbau / Spannungsbogen
  • Emotionen / Protagonisten
  • Szenerie / Setting
  • Sprache / Schreibstil
3.6

Kurzfassung

Insgesamt ist es eine interessante Idee in mal einer anderen Umsetzung als man aus dem Genre gewohnt ist. Leider fehlt mir die Tiefe bei den Protagonisten, trotzdem fand ich es durchaus spannend und mitreißend.

Cover Vanessa Mansini: "Unsterblich - Das Geheimnis der Sandkristalle, © 2018 Catrin Sommer, Bonn

Copyright © 2018 Michael Meisheit, Fidicinstraße 24, 10965 Berlin

Cover: © 2018 Catrin Sommer, Bonn

» Homepage Michael Meisheit
» Autorenseite bei Amazon


  • Vanessa Mansini (Autor), Michael Meisheit (Herausgeber), Catrin Sommer (Illustration)
  • kindle Edition: 2377 KB (ca. 312 Seiten)
  • Erscheinungsdatum: 11. Juli 2018
  • Verlag: Selbstpublikation
  • ASIN: B07F5ZHNDY
  • Genre: Urban-Fantasy, Romantasy

» Siehe meine Rezension auf lovelybooks.de

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